Studioausstellung 2020
Ena Oppenheimer
Spheres
In ihrer ersten Artothek-Studioausstellung zeigt Ena Oppenheimer eine Reihe neu entstandener Werke. Unter dem Titel "Spheres" beleuchtet sie das Spannungsfeld zwischen eigener Wahrnehmung und der persönlichen Abgrenzung zum Außen.
Die 1972 geborene Künstlerin studierte an der Kunstakademie Stuttgart und lebt und arbeitet heute in München. Ihre bisherigen Werke bestehen vor allem aus Großformaten, mit Ölfarbe auf Leinwand oder Holz. Für die Gesellschaft für Gegenwartskunst hat sie sich diesmal dem Medium Papier im kleineren Format gewidmet. Um den Kontrast der Medien und Formate zu zeigen, ist daher zusätzlich auch eines ihrer Werke auf Leinwand aus der Serie "Dark Matter" ausgestellt.
Exposé zur Ausstellung
In dieser Dokumentation zur Ausstellung "Spheres" hat die Künstlerin Abbilungen ausgewählter Arbeiten, Medienberichte und Eindrücke der Vernissage für Sie zusammengestellt.
Exposé herunterladen
Wie ist die Welt? Die Welt ist nicht so oder so.
Sie ist, wie ich sie wahrnehme – oder so, wie ein anderer sie wahrnimmt, und die Dinge haben jeweils die
Bedeutung, die man ihnen zuschreibt.
Der Betrachter fügt dem Gesehenen seinen eigenen Kosmos hinzu und sieht es mit dem Gefühl, das er selbst
damit verbindet – ausgehend von seinen Prägungen, seiner Biografie, seinem Unbewußten, der Definition seiner
selbst – seiner Mitte.
Wo ist meine Mitte. Wo endet mein Körper, meine Verbindung zum Außen, meine Sphäre? Ab einem Meter oder einem Kilometer? Ist der Mond noch Teil meines Kosmos?
Durch die Berührung des Außen oder des Anderen spüre ich einen Widerstand. An dieser Grenze erfahre ich etwas über mich selbst. Dann bin ich im Kontakt mit etwas Neuem und kann entscheiden, ob es Teil von mir wird oder nicht. Dann versuche ich zu verstehen, zu benennen, einzuordnen. Und was, wenn es mir nicht möglich ist, die Dinge zu benennen, es aber etwas gibt, das mich dennoch interessiert und fasziniert?
Dann berührt mich die Welt. Dann bin ich frei. Das ist der Moment, den ich suche.
Ena Oppenheimer, 2020